USA - von Pennsylvania bis Wisconsin

...Erlebnisse vor den Wahlen

 “Viel Glück, wenn du das wirklich schaffst, musst du unbedingt ein Buch darüber schreiben“ ist der Kommentar von meinem Gastgeber Tony in Washington DC.

Ich bin die ersten 5 Wochen alleine unterwegs. Durch einige der sogenannte Swing States, in denen das Rennen um die kommende Präsidentschaftswahl sehr eng ist und die Wahl wohl entschieden wird. Pennsylvania, Michigan, Wisconsin. Und durch rote, republikanische Staaten wie Ohio, (West) Virginia.

Mein Ziel ist es ein Gefühl für die Stimmung in diesen Staaten zu bekommen und insbesondere mit Trump Wählern in Kontakt zu kommen. Was bewegt diese Menschen, was sind ihre Sorgen und welche Hoffnungen setzen sie in Trump? Ich möchte versuchen den Personenkult zu verstehen. Aber werden sie mit mir sprechen? Tony ist sich sicher, dass es nicht klappen wird.

Mein Ziel ist es nicht zu werten. Natürlich habe ich eine politische Meinung und die ist, als Disclaimer, in vielen Punkten eine andere als die von der MAGA Bewegung vertretende. Aber ich bilde mir nicht ein die beste Lösung zu kennen. Ich möchte vielmehr nur beobachten, so wertfrei wie es mir, als politisch denkender Mensch, möglich ist.

Eine unsere über die ganze Welt bewährte, für einige aber sicherlich merkwürdig klingende, Methode ist es bei Leuten zu fragen, ob wir irgendwo auf ihrem Grundstück campen dürfen. Mein Zelt muss ich schließlich ohnehin irgendwo aufstellen. Insbesondere auch in den USA, wo sehr Vieles Privatbesitz ist und zudem die Grundstücke riesig sind, war das in der Vergangenheit nie ein Problem und hat zu tollen Bekanntschaften geführt.

Ich merke schnell, dass es in diesem Teil der USA nicht so einfach wird. Ein Problem ist natürlich das Fahrrad. Oft ist es in der Welt ein Türöffner, hier ist es genau das Gegenteil. Bei den Leuten, mit denen ich in Kontakt kommen möchte ist Radfahren, so mein Eindruck, nicht unbedingt positiv besetzt. „Radfahrer zahlen keine Steuern, daher habe sie auf Straßen für Autos nicht die gleichen Rechte“ ist hier ein Argument gegen diese Fortbewegungsart. Radfahren ist eher etwas für Kinder.

Und es ist noch etwas anderes. Etwas das zumindest ich noch nie in keinem Land dieser Welt erlebt habe. Viele Leute habe Angst vor mir! Vor mir, der Typ der mit seinem Reiserad dahergefahren kommt. Es ist, soviel sei vorweggenommen, meine überraschendste und traurigste Erkenntnis dieser Reise.

In einem Ort der zugepflastert ist mit Trump Flaggen spreche ich einen Mann im Garten an. Für deutsche Verhältnisse ist das Wort Garten untertrieben. Das Grundstück ist, wie so viele hier, so groß wie ein Maisacker in Deutschland. Rasenmähen ist hier ein richtiges Geschäftsmodell. Kaum jemand macht das selber, weil es auch kaum zu schaffen ist, wenn man berufstätig ist.

Der Mann aus dem besagten Garten ist freundlich, aber er will das ich schnellstmöglich weiterfahre. „Du kommst hier mit dem Fahrrad an, ich vertraue dir nicht, ich weiß nicht, was du vorhast, warum du hier bist!“ Meine, ja auch zutreffende, Geschichte, dass ich mit dem Rad und Zelt durch die Welt reise, findet er suspekt und schlicht nicht nachvollziehbar.

Als ich ihn darauf anspreche, dass mir diese Angst hier schon so oft begegnet ist reagiert er sympathisch ehrlich. „Ja vor 10 Jahren wäre das alles kein Problem gewesen, heute ist das aber anders, ich traue keinen Fremden mehr. Die Welt hat sich verändert“ Puh, was eine traurige Aussage! Ob rational begründet oder nicht, dieser Mensch tut mir wirklich leid. So eine Angst zu haben wirkt sich doch negativ auf die Lebensqualität aus?

Er gibt mir noch einen ernsthaft gut gemeinten Rat mit in den Abend. „Betritt hier bloß keine Grundstücke oder Waldstücke wo du pink angemalte Bäume siehst. Es bedeutet die Leute schießen auf dich, sobald du ihr Land betrittst, ohne zu fragen. Das ist wirklich sehr gefährlich!“

In dem besagten Ort wird es tatsächlich sehr schwer einen Platz zu finden. Viele lehnen mich mit der gleichen Aussage wie, der zuvor beschrieben ab. Als ich lange niemanden mehr draußen sehe, gehe ich bei einem Haus, wo ein altes Rad zur Deko im Garten steht, zur Tür und schelle. Der Mann kommt zur Tür, macht sie aber nicht auf, sondern schreit nur etwas von „Christ“ und das ich verschwinden soll. Es ist fast schon komisch. Wozu haben diese Leute überhaupt noch Türklingeln?

Aber auch hier, wie sonst überall auch, finde ich schließlich noch einen Platz. Als es schon dunkel wird, lässt mich doch noch jemand zelten. Aber dieser Trump Flaggen Ort war einer der schwierigsten Orte meiner jahrelangen „Radreise-Karriere“

Ich gebe gerne zu, dass die Kombination aus Angst und Waffenbesitz auf dich ich treffe bei mir wiederum Angst auslöst und so fahre ich lange Auffahren zu Häusern nicht mehr hoch, sondern spreche nur noch Menschen, an die ich von der Straße aus sehen kann. Obwohl ich selber noch nie ein Auto hatte, kenne ich mich ganz gut mit alten amerikanischen Autos aus. Daher spreche ich einfach Leute auf ihre Autos an. Nicht selten gibt es Grundstücke auf denen 10 oder mehr Autos parken. Oft tolle alte Karren. Das klappt schon besser.

Bei Jack zum Beispiel. Er hat sich einen alten Chevy zum Dragster umgebaut. Nachdem wir über das Auto philosophiert haben, ist ein bestimmtes Maß an Vertrauen da und ich kann mein Zelt bei ihm auf dem Grundstück aufbauen. Jack ist ein wirklich netter Typ, wir verstehen uns gut. Sein großes “politisches” Thema sind die Waffen. Niemand nimmt mir meine Waffen weg!“

Wen er mit niemand meint, macht er augenzwinkernd klar, indem er das Wort buchstabiert, dass er seinem Hund vor einigen Jahren als Angriffsbefehl beigebracht hat: „H I L L A….“ Er muss es gar nicht weiter buchstabieren. Es wird der Vorname einer ehemaligen Präsidentschaftskandidatin. Ein Argument, dass ich später nochmal höre ist spannend für mich. „Ohne Waffenbesitz ist keine freie Meinungsäußerung möglich“ Als ich einmal den Einwand einbringe, das dies z. B. in Deutschland ja möglich ist, kommt von John, einem Hirschjäger, als Antwort: „Ihr seid da ja eh alle Liberale und habt dieselbe Meinung. Daher ist das bei euch kein Problem.“

In einem Ort in Pennsylvania komme ich mit Mark ins Gespräch. Für ihn wäre eine Präsidentin Harris eine Katastrophe. „Sie ist eine Marxistin“ Schnell wird klar, das er nicht weiß was marxistisch bedeutet. Auch spielt die Wirtschaft kaum eine Rolle bzw. Mark weiß gar nicht, was Trump bzw. Harris in diesem Gebiet wollen und wie es sich auswirken könnte. Das gibt er auch zu. Wir diskutieren über verschiedene Themen, aber er kommt immer wieder auf ein Thema zurück: Die Transsexuellen. Das, nach seinen Worten, eine Frau, die sich als Mann fühlt das Recht haben soll mit seiner Tochter in eine Umkleidekabine gehen zu dürfen regt ihn tierisch auf. Und die demokratische Partei forciert dieses Recht seiner Meinung nach und ist deshalb nicht wählbar. Ich persönlich verstehe nicht, warum das so ein großes und wahlentscheidendes Thema ist. Aber Mark ist keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Dieses Thema wird mich die ganze Reise über begleiten.

Und eine andere Sache zieht sich durch alle Diskussionen. Viele streiten nicht ab, das Trump quasi ständig lügt. Aber alle glauben, dass die demokratische Partei ebenfalls lügt und korrupt ist, das aber nur nicht so offensichtlich zur Schau stellt wie Trump. Ihnen ist quasi der „ehrlich lügende“ Trump lieber als die „verdeckt lügende“ Harris.

Mark bedankt sich das ich, obwohl wir doch so unterschiedliche Meinungen haben, respektvoll mit ihm diskutiert habe. Sonst gibt es immer nur Gebrüll und Anschuldigungen, deswegen diskutiert er auch nicht mehr mit den „Marxisten.” Das ist etwas das ich eigentlich von allen hören, egal welcher Seite sie angehören. Es endet nur in Geschrei und in zerbrochenen Freundschaften. „Ich komme mit meinen Nachbarn die Trump unterstützen gut klar, nur das Thema Politik vermeiden wir um jeden Preis“ sagt mit Howard, ein bekennender Harris Unterstützer. Einerseits macht mir das wieder Hoffnung. Andererseits wohin steuert eine Gesellschaft, wenn es keinen politischen Diskurs der beiden Seiten mehr gibt?

Ich fahre den Monongahela Fluss hinauf nach Pittsburgh. Es geht entlang der sogenannten Rust Belt Ortschaften. Orte die früher aufgrund der Stahlproduktion geboomt haben. Heute herrscht dort eine Armut, die für so ein reiches Land wie die USA erschreckend, ja beschämend ist. Sobald man die Hauptstraße verlässt, sind fast alle Bars und Restaurants geschlossen, die Häuser nur noch Ruinen. Viele der Menschen, die ich auf den Straßen sehe haben ganz offensichtlich ein Alkohol oder Drogen Problem. Es ist erschütternd zu sehen und ich habe es nicht so schlimm erwartet und ich fühle mich hier alles andere als Wohl. In dem Ort McKeesport sehe ich eine Gruppe Rentner im Mc Donalds sitzen. Ich ordere einen Kaffee und versuche mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich möchte erfahren, wie dieser Ort früher war, wie das Leben dort war und wie sie die Situation heute einschätzen. Und ja diese Leute leben hier ihr ganzes Leben, haben früher in den Stahlwerken gearbeitet. Aber ihre Antworten sind einsilbig und ich merke schnell, dass sie keine Lust haben mit mir zu reden. Daher lasse ich sie in Ruhe alleine weiterdiskutieren. Es geht um Einwanderer. „Sie kommen ins Land, arbeiten ein paar Jahre und dann stehlen sie uns unser Land. Das ist alles geplant. Der einzige der uns jetzt noch retten kann ist Trump“ ist der für mich bemerkenswerteste Satz der Debatte.

Bruce treffe ich mitten im Hardcore Trump Land in Ohio vor einer Tankstelle. Er spricht mich gerade wegen des Fahrrades an. Er sei zusammen mit einer Freundin der einzig progressive Mensch hier weit und breit. Er lädt sich zu mir nach Hause ein. Er zeigt mir ein Anti Trump Schild, das er gemalt hat und welches er als Kontrastprogramm zu den hier überall wehenden “make America Great again” Flaggen vor seinem Haus aufgebaut hatte.

Dann gab es einen Zwischenfall. In einem anderen Ort in Ohio ist ein Haus mit so einem Schild nachts von einem vorbeifahrenden Truck beschossen worden. Bruce hat sein Schild am nächsten Tag abgebaut. „Zu viel Risiko diese Position hier so exportiert zu vertreten“ meint er. Viele Häuser haben hier Flaggen wie „God, Guns & Trump“ vorm Haus. Auf einem anderen Schild, auf dem eine Zielscheibe zu sehen ist, steht „If You Can Read This, You’re In Reach“

Ohio ist auch einer der Staaten wo viele Amish Familien leben. Zweimal bin ich bei ihnen zu Gast. Die eine Familie lebt eine sehr strenge Auslegung. Sie haben keinerlei Elektrizität, sogar Luft in den Reifen ist für sie teuflisch. Daher haben ihre Pferdekutschen auch nur altmodische Holzräder. Es ist total spannend für mich zu sehen, wie komplett anders diese Menschen hier im Vergleich zu ihren direkten Mitmenschen und Nachbarn leben. Auch das macht mir sehr viel Hoffnung. Die Offenheit und Toleranz ist definitiv da. Ich habe das Gefühl die Offenheit ist nur nicht gegenüber dem Neuen und Unbekannten da. Aber sobald sich begegnet wird ändert sich das massiv.

Ich mache in Wisconsin ein Erlebnis, dass dieses Phänomen im Kleinen zeigt und meine Erfahrungen hier nahezu exemplarisch zusammenfasst. Ich frage einen etwas älteren Herrn der gerade seinen Rasen mäht ob ich bei ihm übernachten darf. Scott ist sofort begeistert und wirklich super nett. Zur Vollständigkeit: Er ist Trump Supporter. Ich habe hier auch einige sehr nette Leute getroffen die Trump unterstützen. Scott ist einer von ihnen. Er zeigt mir alle Plätze die in Frage kommen.

Etwas später kommt sein Nachbar. Tony will helfen, das Entertainment System von Scott zu reparieren. Scott stellt mich euphorisch vor. Tony dagegen verzieht keine Miene, sondern guckt extrem skeptisch und abwehrend.

„Du weißt ja welche Waffen ich drüben habe. Wenn es hier ein Problem mit ihm (damit meint er natürlich mich) geben sollte, erledige ich das!“ sagt er eher beiläufig. Wow der Satz sitzt.

Ich nutze diesen Kommentar, um das Thema Waffen anzusprechen. Immer wieder frage ich die Leute, die glauben Waffenbesitz steigert ihre Sicherheit, ob sie denn ihre Waffen dazu schon mal einsetzen mussten. Bisher hat noch keiner Ja gesagt. Anders bei Tony: „Ja schon 3 mal. Aber ich will nicht drüber reden, dann kommen sehr böse Erinnerungen hoch“ Schade mich hätte ja wirklich interessiert, warum er eine Situation mit Waffengewalt lösen musste.

Die Geschichte könnte hier zu Ende sein, ist sie aber nicht. Schließlich muss noch die Entertainment-Anlage repariert werden. Das erweist sich als schwieriger als gedacht. Ich helfe Tony dabei, habe einige Ideen wo das Problem sein kann und dabei führen wir den üblichen small talk. Nach einer Stunde Arbeit zusammen kommt dann ein Satz von Tony der kaum gegensätzlicher zu unserem Gesprächsbeginn sein könnte.

„Chris, wir haben später Pizza zuhause. Wenn du Lust hast, komm doch rüber und iss mit uns.“ Es passt aber voll in das Bild das ich in den 5 Wochen hier gewonnen habe. Gegenüber Fremden und allem was „anders“ ist, herrscht erstmal eine riesige Skepsis bis hin zur Angst. Aber sobald man etwas vertäuter miteinander ist, kommt wieder die amerikanische Großzügigkeit und Gastfreundschaft durch.

Ich bin auch ab und zu bei, für meine Begriffe, sehr reichen Leute eingeladen die Trump unterstützen. Allerdings aus finanziellen Gründen. Hier kann ich endlich über die Wirtschaftsideen Trumps debattieren. Und ich werde hier in dem bestätigt, was ich nach meinem ökonomischen Wissensstand auch so sehe: Trump ist finanziell gut für sehr vermögende Menschen. Je mehr Vermögen, desto mehr spart man mit der republikanischen Partei, also auch mit Trump. Und diese Menschen hier sind ehrlich und sagen das auch so.

Eine Begegnung habe ich mit einem sehr netten, hochgebildeten und intelligenten Menschen. Er ist kein Trump Fan. Aber trotzdem so gegen die demokratische Partei, das Trump wohl das geringere Übel ist. Tolles, luxuriöses Haus und Grundstück am See, mehrere Motorboote/yachten, früher hochbezahlte Jobs mit Aktieneigentum. Einen Satz den ich nicht beurteilen kann aber den ich aufgrund des offensichtlichen Reichtums, sehr bemerkenswert fand und daher hier zitieren möchte „Biden hat mich finanziell fast getötet“ Was eine Aussage!

Eine weiteres Argument sind hier die Drogen. „Die illegalen Einwanderer bringen über die Grenze die Drogen ins Land und zerstören damit unsere Städte“ Es mag ja stimmen, dass sehr viele Drogen aus Süden über die Grenze kommen, aber ich frage mich warum hier die Nachfrage Seite überhaupt nicht betrachtet wird. Meines Wissens war z.b. die Zulassung von Oxycodon, ein Opioid mit hohem Suchtpotential, und die danach folgende Marketing Kampagne und Massenverschreibung auch bei recht geringen Schmerzen ein hausgemachter Grund für den Nachfrage Schub der nächsten Jahrzehnte für Drogen. Damit konfrontriert bekomme ich leider keine richtige Antwort. Aber gerade ein Befürworter der republikanischen Politik sollte das Prinzip von Angebot und Nachfrage doch kennen und immer beide Seiten betrachten? Diese oft, nur in meiner persönlichen Wahrnehmung, einseitige und vereinfachte Betrachtung von Problemen und Schuldzuweisungen kann ich schwer nachvollziehen.

Es ist auch ein Teil meiner Erlebnisse dass, mit einer Ausnahme von Bruce mit der Geschichte über die Hausbeschießung, ausschließlich Trump Leute mir von vielen schlimmen Zwischenfällen im Land berichten. Morde, Hausbesetzungen, Übergriffe und ja auch Haustierverspeisungen. Alles ist irgendwie immer so schwer, so ernst, so gefährlich, alles ist im Untergang begriffen. Es ist nicht schön, diese Stimmung mitzubekommen. Und es tut mir wirklich leid, dass anscheinend so viele Menschen mit diesen Sorgen leben.

Ein Phänomen ist, dass Leute die dem Trump Lager nahe stehen zur Verabschiedung fast immer sagen. “ Stay safe“ oder „Be Careful“ Menschen die eher mit dem Harris Lager symphatisieren sagen dagegen meist „Have fun“ oder „Enjoy“

Das ist natürlich keine statistisch signifikante Stichprobe, die ich hier habe, aber der Unterschied in Bezug auf Angst über die Welt im Allgemeinen und das eigene Land ist zumindest in meiner persönlichen Wahrnehmung und Erfahrung deutlich.

Woran mag das liegen? Wenn ich lese, was Trump zum Beispiel auf X schreibt, beim Fernsehduell mit Harris gesagt hat und wenn ich die eher rechten Medien in den USA sehe, dann würde ich meinen hier wird versucht Angst bei den Menschen zu erzeugen.

Aber auch bei dieser Frage kommt es drauf an wen man hier fragt. Einige Trump Supporter haben mir sehr klar zu verstehen gegeben, dass es nicht an den Medien liegt. Im Gegenteil. Die linken Mainstreammedien sind die Medien die versuchen Lügen zu verbreiten. Ich will es nicht beurteilen, aber ich kann hier schreiben, was ich erlebt habe. Und das Menschen die dem Trump Lager nahe stehen, mehr Angst haben ist meine eindeutige Erfahrung. Ob rational begründet oder nicht sei mal nun dahingestellt.

Bald kommt meine Familie! Meine Frau Maren und unser Sohn Tomte. Dann geht die Reise richtig los, die uns hoffentlich bis nach Argentinien führen wird. Ich freu mich riesig, auf sie. Aber auch darauf bald in einer etwas anderen Region dieses Landes unterwegs zu sein. Unsere Reise geht in Colorado weiter und soviel kann ich schon verraten. Es ist nicht komplett anders, aber schon deutlich anders. Die Menschen haben wieder viel mehr Vertrauen und sind Angstfreier und einfach entspannter. Eine grandiose und herzliche amerikanische Gastfreundschaft wird uns wieder voll in Beschlag nehmen. Dieses Land und ihre Bewohner sind toll!

Aber meine Zeit hier lässt mich zum allerersten Mal sehr besorgt um dieses Land zurück. Kommen die beiden Seite wieder zusammen? Und können die Ängste dieser Menschen, die ich hier getroffen habe, adressiert und aufgelöst werden? Ich hoffe es sehr!

Egal wer die Wahl gewinnt, diese Sorgen zu adressieren und zu lösen und gleichzeitig eine emphatische, tolerante und offene Gesellschaft weiterzuentwickeln ist sicherlich die große Herausforderung die diese und andere Gesellschaften haben werden.

Man mag es mir hoffentlich verzeihen, aber ich bin komplett anders sozialisiert und geprägt durch meine Erlebnisse als viele der Menschen die ich hier getroffen habe. Ich liebe das Reisen insbesondere, weil ich verschieden Kulturen und Lebensmodelle erleben kann und ich wünsche mir diese Vielfalt auch für meinen Lebensmittelpunkt. Auch bin ich wahrscheinlich nicht so angstgetrieben, aber wiederum auch durch meine so vielen positiven Erfahrungen mit Menschen überall in der Welt. Daher bin ich als Person kaum geeignet das objektiv zu beurteilen. Von dem, was wir uns für unser Lebensglück wünschen, trennen uns Galaxien, so kommt es mir zumindest vor. 

Viele der Menschen hier mochte ich sogar gerne, auch wenn sie andere Vorstellungen haben. Sie sind halt ein Teil der Vielfalt die ich liebe in dieser Welt, aber eben auch nur ein Teil. Der Teil, vor dem die Menschen sich hier offensichtlich fürchten, ist für mich ebenso ein wunderbarer Teil dieser Vielfalt.

Muss ich das am Anfang angesprochen Buch schreiben? Ich glaube nicht. Dieser Bericht reicht völlig.

 

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